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Errichtung unseres Pastoralen Raums „Schweinfurter Oberland – Seliger Liborius Wagner“

Nach mehreren Jahren der Erwägung und Planung ordnet unser Bischof die Pfarreien der Diözese Würzburg in 43 „Pastorale Räume“. Das ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass wir einen deutlichen Rückgang an Gläubigen, ehrenamtlichen Mitarbeitern, an Priestern und pastoralen Mitarbeiterinnen sowie an finanziellen Ressourcen feststellen müssen.

In diesen Räumen soll zunächst vor allem die Zusammenarbeit der beruflichen Kräfte gefördert werden. Darüber hinaus wird beraten und entschieden, wo Aufgaben und Projekte auch gemeinsam von mehreren oder allen Orten angegangen werden können.

Unser Raum besteht aus den vier Pfarreiengemeinschaften St. Sebastian am Main Schonungen, Maria Königin vom Kolben Marktsteinach, Schweinfurter Rhön Hesselbach und Liborius Wagner Markt Stadtlauringen. Seit 2017 treffen sich die Hauptamtlichen regelmäßig (etwa alle 8 Wochen). Seit 2018 gab es ein jährliches Treffen der Pfarrgemeinderäte. Im Jahr 2020 fand die geographische Umschreibung des Pastoralen Raum durch den Bischof statt.

Die Pfarrgemeinderäte haben entschieden, dass die bisherigen Pfarreiengemeinschaften als Untereinheiten bestehen bleiben. Ebenso bleiben die einzelnen Pfarreien, Kuratien und Filialen Orte kirchlichen Lebens, soweit personelle Ressourcen der Gemeindemitglieder sowie der beruflichen Mitarbeiter vorhanden sind. Auch die Kirchenstiftungen bleiben erhalten. Hier ist nochmals zu betonen, dass kirchliches Leben vor Ort nicht an der Tatsache hängt, wo ein Gebäude oder selbst eine Kirche steht, sondern kirchliches Leben gibt und wird es auch in Zukunft nur dort geben, wo sich Menschen finden, die gemeinsam beten, die mit anpacken, die sich engagieren in Pfarrgemeinderäten und Kirchenverwaltungen sowie in den verschiedenen Diensten wie z.B. Mesner, Ministranten…

Der Raum erhält den Namen „Schweinfurter Oberland – Sel. Liborius Wagner“. Am Sonntag, den 23. Januar 2022, findet die offizielle Errichtung statt. Dazu wird um 15 Uhr in der Kirche St. Philippus und St. Jakobus Hesselbach eine heilige Messe von Hwst. Herrn Domkapitular Msgr. Dietrich Seidel zelebriert.

Neu ist, dass der Bischof eine Möglichkeit des Kirchenrechts anwendet, die bislang zwar bestand, aber kaum genutzt wurde. Mehreren Pfarrer soll gemeinsam („in solidum“ – „solidarisch“) die Hirtensorge für alle Pfarreien im Pastoralen Raum anvertraut werden. Dafür gibt es auch Übergangsmodelle. In unserem Fall haben Pfarrer Andreas Heck, Pfarrer Kai Söder und Pfarrer Dr. Eugen Daigeler die solidarische Pfarreileitung beantragt. Zum „Moderator“ dieser Zusammenarbeit haben sie dem Bischof vorgeschlagen, Pfarrer Daigeler zu ernennen. Das hat zunächst Auswirkungen auf die Dienstordnung der beruflichen Mitarbeiter. Für die Gläubigen bleibt es bei der seelsorglichen Zuständigkeit für die bisherigen Pfarreiengemeinschaften. Für die Kirchenverwaltung haben wir den Generalvikar gebeten die drei Pfarrer als Kirchenverwaltungsvorstände in den bisherigen Pfarreiengemeinschaften einzusetzen.

Leitbild des Pastoralteams

Das Pastoralteam hat sich für die Seelsorgearbeit ein Leitbild gegeben. Darin heißt es: „Im Mittelpunkt unseres Teams steht der Glaube an Jesus Christus. Ihn bezeugen und verkünden wir durch sein Wort und durch den Vollzug seiner heiligen Sakramente. Wir tun das in der Gemeinschaft und der Tradition der römisch-katholischen Kirche.“ Ziel der Seelsorge ist: „Gott ehren – Menschen für Jesus gewinnen – im Glauben wachsen.“

Der Pastorale Raum wird nach den Grundsätzen der Katholischen Soziallehre gestaltet: Subsidiarität und Solidarität. Das bedeutet für uns, bei unserem seelsorglichen Handeln haben wir auch jene Menschen im Blick, die sich in besonderen Lebenslagen befinden. Vorhandene örtliche Traditionen wie z.B. Wallfahrten, Andachten, kleine Feste u.a. sollen nach Möglichkeit aufrechterhalten bleiben. Dazu kommen Veranstaltungen und Aufgaben auf der Ebene der Untereinheiten (Pfarreiengemeinschaften) und des Pastoralen Raumes. Dabei werden Doppelungen vermieden und die gegenseitige Information und Einladung gefördert.

Die regelmäßige und verlässliche Messfeier am Sonntag in den vier, zentralen Kirchen (Hesselbach, Marktsteinach, Schonungen, Stadtlauringen) wird als Standard vereinbart. Hinzu kommen weitere Messfeiern und Wort-Gottes-Feiern am Sonntag wie auch an den Werktagen in den Kirchorten, die Feier der anderen Sakramente und die Feier der Beerdigung (mit Requiem). Ebenso ernst nehmen wir den Verkündigungsauftrag (Katechesen) und diakonale Aufgaben in Kindergärten, Schulen, Alteneinrichtungen u.a.

Die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen wird sichergestellt durch gemeinsame Pfarrgemeinderäte in den Pfarreiengemeinschaften und einen Rat im pastoralen Raum („Oberlandrat“) aus insgesamt acht Delegierten.

(Pfr. Dr. Eugen Daigeler)

 

 

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