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Ein Gedicht von Albin May zum 50jährigen Ministrantenjubiläum

Los ging es bei mir schon mit noch nicht mal 8 Jahr,
nach der 1. Hl. Kommunion, mit meinem Bruder Bernhard, eine Woche später stand ich am Altar.

Anfangs immer Montag's 7 Uhr zur Frühmesse eingeteilt,
danach mit der Büchertasche zur Kirchberg- und Hauptschule geeilt.

Auch jeden ersten Sonntag im Monat war ich dran,
um 7:30 Uhr ging die Frühmesse an. (Hochamt um 9:00 Uhr)

Zudem war da noch Andacht um halb 2,
meine Gruppe war wieder dabei.

Der junge Herr Kuratus Heßdörfer wies mich oft zurecht, den Arm nicht so hoch, nur das Handgelenk gedreht,
schau her, ich zeige dir wie das geht.

Das Wasser muss schön über die Finger fließen,
nicht soviel daneben gießen.

Fast täglich war da noch Gottesdienst,
die Ministranten versahen eifrig ihren Dienst.

Viele Knaben und Jugendliche standen in der alten Kirche um den Altar,
so ging es gut etliche Jahr.

Dann sind auch die Mädels dazu gekommen
und wurden freudig aufgenommen.

Von mir als Ministrant wurde in der 8. u. 9. Klasse noch der Mesnerdienst mit übernommen,
auch hier bin ich ab und zu ins Gewand gekommen.

Mit 15 wurde ich zum „großen Ministrant“,
ab nun wird Dienst verrichtet an Feiertagen und im Sonntagsamt.

Durch die vielen Jahre lernt man einiges dazu,
mit mehr Routine kommt mehr Ruh.

Gelassen und mit Freude am Altar steh'n,
dann gibt es mit dem Hochwürden kein Problem.

So ein Ministrant kann einiges erleben,
bei vielen Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen ist man nah am Leben.

Große Freude, Glück und Leid,
mal fröhlich, dann wieder Traurigkeit.

Die Bewohner von Üchtelhausen sind und waren mir gut bekannt,
es fiel mir nicht immer leicht, der Dienst im Gewand.

Viele Pfarrer und Bischöfe zogen in unsere alte und später neue Kirche ein,
aber ohne unsere Begleitung und Hilfe bei der Messe, wären sie doch sehr allein.

Sie waren oft erstaunt über uns erwachsene Ministranten,
freuten sich und vergaßen nicht sich zu bedanken.

Natürlich gab es auch mal bei den Messdienern Sorgen,
nicht immer klappt es mit dem Dienst am Sonntag um 9 oder am späteren Morgen.

Oft fuhr die Julitta daher mit ihrem Auto Samstag nachmittags im Dorf herum und lud persönlich zum Dienste ein,
da sagte man nicht nein.

Per Telefon war es leichter für sie,
aufgeben kannte sie nie.

Ja heute in der modernen Zeit,
ein jeder hat das Handy bereit.

Mit der „Ministranten App“ sind alle unter einem Hut,
und so funktioniert es untereinander recht gut.

Wer kann für mich mal einspringen, bin Samstags oder Sonntags nicht da,
nach wenigen Minuten kommt Antwort, geht in Ordnung alles klar.

Auch Elisabeth Vornberger ist in dieser „App“,
so hilft sie mit und das Team ist oft komplett.

Nun stecke ich schon 50 Jahre im Gewande drin,
wie schnell ging die Zeit dahin.

Als kleine Ministranten fingen Mädchen und Buben mal an,
leider bleiben die wenigsten lange dran.

Da liegt es an uns den sogenannten Alten,
weiter geht’s zusammen halten.

Es bildete sich ein fester Ministrantenkern,
aber es geht nicht um uns, es geht um den Dienst für den Herrn.

Bei Beerdigungen und Firmung springen oft die „Rentner Ministranten“ ein,
sie sind ja zuhause und teilen sich selbst mit ein.

Zum Schluss gilt mein Dank allen Ministranten zusammen,
Gelobt sei Gott in Ewigkeit, Amen.

von Albin May im Febr./März 2022
Bild: Markus Weinländer
In: Pfarrbriefservice.de


 

 

 

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